Seit dem Jahr 2011 herrscht in Syrien Krieg. Das Ausmaß des Grauens spiegelt sich in den Zahlen wider: Mehr als eine halbe Million Menschen haben nach Schätzungen ihr Leben in dem Krieg verloren, rund 13 Millionen Syrer mussten ihre Heimat verlassen. Knapp die Hälfte der Geflüchteten befindet sich innerhalb Syriens auf der Flucht. Die andere Hälfte ist vor der Gewalt ins Ausland geflohen, die meisten in die Nachbarländer. Präsident Baschar al-Assad hat den Großteil Syriens wieder unter seine Kontrolle gebracht. Doch noch immer gibt es keinen Frieden und Sicherheit für die syrische Bevölkerung. Zerstörung, Verfolgung, Unterdrückung und desaströse wirtschaftliche Verhältnisse prägen die Region. Es mangelt an grundlegender Versorgung. Ein Ende des Leids ist für die Menschen nicht in Sicht.
Friedliche Proteste auf den Straßen im Süden Syriens Anfang 2011 markieren den Beginn des Syrienkonflikts: Die Menschen sind inspiriert von den Protesten des arabischen Frühlings in Tunesien und Ägypten. Sie fordern politische Reformen, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit. Ebenfalls demonstrieren sie gegen die Willkürherrschaft und Korruption des Assad-Regimes.
Als die Behörden die Proteste in der Stadt Daraa (Darʿā) im März 2011 gewaltsam beenden, breiten sich die Aufstände auf die anderen Teile des Landes aus. Am 22. April 2011 kommt es in vielen syrischen Städten zu den bisher größten Demonstrationen, die die Regierung mit Gewalt niederdrückt. Fast 70 Menschen werden getötet. Die Demonstranten fordern den Rücktritt des Präsidenten Baschar al-Assad. Die Regierung reagiert mit Härte auf die immer größer werdenden Unruhen und Massendemonstrationen.
Panzer werden eingesetzt, einzelne Städte abgeriegelt, teilweise sogar die Strom- und Wasserversorgung gekappt. Hunderte Menschen sterben, noch mehr werden verhaftet. Viele fliehen in die Türkei und den Libanon.